Heidelore Becker, geboren 1961, ein Baby-Boomer. Ich lebe seit 1981, mit Unterbrechungen, in Berlin. Das Drama begann 2014, nach einem Routinebesuch bei meinem Hausarzt. Bis 2017 hab ich mich noch tapfer gehalten. 2017 bin ich dann aus gesundheitlichen Gründen endgültig beruflich ausgestiegen. Ab da habe ich dann eben auch einen Pflegegrad beantragt. Nachdem mir Pflegegrad 2 zuerkannt wurde bekam ich eine große Masse an Informationsmaterial, worüber ich mich schon gewundert habe. In jeder Broschüre stand was anderes, so dass ich tatsächlich maximal verwirrt war. Monatlich erhielt ich mein Pflegegeld und wusste aber, dass ich noch mehr Ansprüche hatte.

Ich hielt mich damals für einen durchschnittlich intelligenten Menschen. Mein „Denken“ würde ich als überdurchschnittlich strukturiert beschreiben.

Ich las also die Infos wieder und wieder und stieg einfach nicht durch. Gott lob hatte ich einen Schulfreund, der in einer Pflegeresidenz arbeitet. Den fragte ich! Nach dem telefonischen Gespräch war ich ebenso schlau oder dumm wie vorher.

Mein Ehrgeiz war geweckt. Strukturiert wie ich war begann ich ganz am Anfang. Über 2 Jahre lang, las ich das SGB XI, suchte und fand Zusammenhänge und „Abhängigkeiten“ und begriff allmählich mit was für einen kranken System ich es zu tun hatte.

Mitten in der Pandemie, wir hatten ja alle viel Zeit, waren es vor allem meine Freunde und Bekannte mit denen ich über meine Erkenntnisse sprach. Und ich ärgerte meine Pflegekasse und stelle alle Anträge, die ich, laut Gesetz, stellen konnte. Auch Freunde und Bekannte profitierten davon. Es sprach sich rum und immer mehr Menschen baten mich um Hilfe.

Ab 2021 half dann offiziell ehrenamtlich!

Ich führte mein (Selbst-)Studium fort und tauchte immer tiefer in dieses Thema ein!

Anfang 2024 wurde der ehrenamtliche Dienst in Kreuzberg auf mich aufmerksam und berief mich im Mai 2024 in den ehrenamtlichen Dienst der Stadt Berlin-Kreuzberg.

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